Die Compagnie Buffpapier präsentiert «BAM» – Premiere

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nach dem Werk «Elizaveta Bam», von Daniil Harms, 1927 – Eine Koproduktion mit dem TOJO Theater Bern.

 

Interpretation des Stückes der Cie Buffpapier
Ausgehend von der mysteriösen Grundgeschichte der Verhaftung der unbescholtenen Elisaveta Bam, entwickelt sich ein verwirrendes Spiel von Verwandlungen und Verwechslungen der Figuren, von Sprachverzerrungen und Grotesken. Das avantgardistische, experimentelle Stück zielt auf das totale Theater und sperrt sich gegen jede Zuordnung. Die Bühne besteht aus einer erbarmungslosen Maschine – das Symbol der Supermacht “Cisfinitum” – deren Räderwerk aus Zeit, Arbeit und der Suche nach Gerechtigkeit besteht. Die treibende Kraft der Maschine ist Angst.

Daniil Charms (*1905) war ein russischer Schriftsteller, dessen Texte erst im Zuge der Perestrojka gedruckt und damit einer grösseren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten. Sein Werk wird der Avantgarde zugeordnet und ist mittlerweile für den russischen Leser erschlossen und auch in viele Sprachen übersetzt. Charms nahm an den Gesprächen der Tschinari teil, deren philosophische Weltsicht grosse Ähnlichkeit mit der des später vor allem in Frankreich einflussreichen Existenzialismus aufwies. Er war auch Mitbegründer der Künstlervereinigung OBERIU (dt. «Vereinigung der Realen Kunst»). Im August 1941 wurde Charms vom Geheimdienst NKWD gefangen genommen. Ihm wurde abwertende Propaganda gegen Stalins Politik vorgeworfen. Er starb im Februar 1942, die mutmassliche Todesursache ist Unterernährung, jedoch wurde dies nie offiziell bestätigt. Sterbe- und Bestattungsort sind unbekannt.

Elizaveta Bam
Ein groteskes Drama par excellence. Es wird eine willkürliche Welt dargestellt, in welcher die Hauptfigur Elizaveta Bam die Opferrolle spielt. Durch poetologische Verfahren – wie Stilbrüche, Rhythmuswechsel sowie die Verwendung verschiedener Gattungsmerkmale im selben Text – entsteht eine Mischform des Grotesken. Beispielsweise stehen einzelne Szenen unverbindlich nebeneinander. Häufig fehlt eine logische Verknüpfung einzelner Aussagen und Dialogteile, Figuren und Gegenstände verlieren ihren Sinn und ihre Identität. Das Werk dient als Reflexion, in welcher sich der furchterregende Schatten des Stalinismus widerspiegelt. In diesem Spiel von Verfolgung und Denunziation haben alle Angst. Wer ist paranoider: Die Verfolgte oder die Verfolger?

Mit:  Lea De Toffosl, Viviane Borsos, Franziska Hoby, Christophe Carrere, Stéphane Fratini, Baptiste Eliçagaray, Leon Schaetti und Urs Baumgartner.
Szenographen:  Manuel Gmür & Ludovico Pastore
Licht:  Light Attack
Kostüme:  Cie Buffpapier und Iris Betschart
Leiter des Projektes:  Stéphane Fratini
Regie:  Cie Buffpapier

Ticket-Reservationen unter info@buffpapier.ch

Vorverkauf gibt’s im Kulturbüro St.Gallen, Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 13.30 bis 18.30 Uhr, Sa. 12.00 – 16.00 Uhr


Compagnie Buffpapier

Franziska Hoby (CH), Manuel Gmür (CH) und Stéphane Fratini (F) – drei Schauspieler und Künstler aus St. Gallen und Paris – bilden die Theatergruppe Buffpapier. 2001 wurde die Compagnie von Franziska Hoby und Stéphane Fratini nach einer gemeinsamen Ausbildung an der Ecole Internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris gegründet. Sie haben sich in ihren verschiedenen Theaterstücken der Poesie des Körpers verschrieben. Das erste Stück «Der Papierfresser» hat der Compagnie auch ihren Namen gegeben. Seit 17 Jahren produziert die Compagnie Buffpapier Theaterstücke, die man als bizarr und grotesk bezeichnen kann. Zum ersten Mal will die Compagnie Buffpapier zeitgenössische Autoren interpretieren. Sie beginnen mit einem Meister des Grostesken, mit dem russischen Dramaturgen und Schriftsteller Daniil Charms.


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